Stellungnahme zu den Vorkommnissen rund um den Regionalligaauftakt Wacker Burghausen - Bayern Amateure
Vor ca. einer Woche wurde die Regionalliga Bayern mit dem Spiel der FC Bayern Amateure in Burghausen eröffnet. Über 5.000 Zuseher fanden sich bei bestem Fußballwetter im Stadion ein, zusätzlich zu den zahlreich erschienen Sportinteressierten auch ein zahlenmäßig völlig übertriebenes Aufgebot der bayrischen Polizei, welche bereits vor dem Spiel ihrem Ruf gerecht wurde.
Für die eine kleinere Gruppe Zugfahrer aus München (ca. 15 Personen) kam es bereits auf dem kurzen Weg vom Bahnhof Richtung Gästeblock zur ersten Schikane seitens der Staatsmacht. Kurz vorm Stadion wurde besagte Gruppe von mehr als 30 Uniformierten eingekesselt und ohne Angabe von Gründen auf offener Straße durchsucht. Hierbei mussten sogar vereinzelt Fans ihre Socken ausziehen, zudem wurden die Personalien aller festgestellt. Die ca. 45 Minuten lang andauernde Kontrolle kam zu dem Ergebnis, dass bei keinem der Beteiligten irgendwas gefunden wurde. Die Frage nach was denn konkret gesucht werde blieb leider unbeantwortet. Eine konkrete Rechtsgrundlage konnte die Gegenseite ebenfalls nicht nennen, es hieß lediglich, es finde eine auf das PAG bezogene „Vorkontrolle“ statt. Die Rechtmäßigkeit dieser Maßnahme dürfte dabei stark bezweifelt werden.
Trotz dieser doch sehr fragwürdigen Maßnahme konnten sich alle Fans der Bayern Amateure pünktlich zum Anpfiff im Gästeblock des Burghauser Stadions einfinden.
Die Stimmung dort war ausgelassen, die Amateure feierten einen 1:0 Sieg in einem guten Fußballspiel und die vorangegangene Willkür der Polizeibeamten schien fast vergessen. Leider ging es nach dem Spiel ähnlich weiter und es kam erneut zu komplett überzogenen Maßnahmen der eingesetzten Polizei.
Unmittelbar hinter den Toren des Stadions standen die Uniformierten Spalier, zum Teil wurden Fans daran gehindert, das Stadion zu verlassen, bereits draußen stehende wurden immer wieder zurückgedrängt. Beim Verlassen des Stadions war die Situation durch das massive Polizeiaufgebot sehr unübersichtlich, es kam es von Fanseite trotz dessen allerdings zu keinerlei Provokationen.
Die Vermutung, dass dies die Antwort auf eine kleine Pyroaktion während der zweiten Halbzeit im Gästeblocks war, liegt zwar nahe, steht aber wie oftmals in keinerlei Verhältnis.
Die Bereitschaftspolizei, unterstützt durch das oft kritisierte USK, hatte nun vor, vereinzelt Fans festzunehmen. Um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen, schreckten sie auch nicht davor zurück, mit massiver Gewalt gegen Fans vorzugehen. Vereinzelt wurden dabei unbeteiligte Fans mit Gewalt zu Boden gebracht und fixiert.
Das Resultat aus dem Einsatz waren 2 Fans, die per Krankenwagen zur weiteren Behandlung in eine Klinik gebracht werden mussten. Eine Ersthelferversorgung konnte man von den Verursachern der Verletzungen leider nicht erwarten, lediglich Verantwortliche der Gastgeber boten hier ihre Hilfe an.
Für die Fans, die mit dem Zug angereist waren, war die letztmögliche Verbindung nach München dadurch ebenfalls nicht mehr erreichbar.
Was bleibt ist Frage, warum bei einem Viertligaspiel ein dermaßen hohes Polizeiaufgebot eingesetzt wird und zu welchem Ziel diese, unserer Meinung nach mehr als fragwürdigen, Maßnahmen führen hätten sollen?
Wollte die Polizei, welche teilweise von einem Kamerateam begleitet wurde, am ersten Spieltag zeigen, was man diese Saison zu erwarten hat, wenn man Fußballspiele in Bayern besucht? Oder wollte man nach Rücksprache mit dem BFV gewährleisten, dass die Premiumveranstaltung mit dem Eröffnungsspiel der „bayrischen Champions League“ unter keinen Umständen „gestört“ wird, indem man alle abrufbaren Beamten einsetzt und zweifelhafte Maßnahmen durchführt?
Trotz des Auftaktsieges und der damit verbundenen (wenn auch nur kurzfristigen) Tabellenführung der Amateure bleibt dieser Sommerabend den meisten Bayernfans leider aus anderen als sportlichen Gründen in Erinnerung.
Euer Club Nr. 12